"Götter und Mythen" informiert über einzigartige Lokalitäten aus der interessanten Vorzeit Mitteljütlands. Man erzählt viele rätselhafte, mystische und eigenartige Geschichten über die Gegend, welche die offene westjütländische Landschaft, die mitteljütländische von Wald bedeckte Hügellandschaft "Søhøjlandet" bis zur Nase der Halbinsel Djursland umfasst. Machen Sie eine Kulturreise durch diese Landschaft. Erforschen Sie für sich die Geschichte vor Ort. Hier, bei den riesigen Runensteinen und den großen Hünengräbern, sind viele Erlebnisse garantiert. Hier gibt es so manchen Kirchenschatz, und man kann viel über die Kriege und den Kult in den Sümpfen der Eisenzeit erfahren.
Die heilige Quelle der Mühle Skvæt Mølle
Die Sonne neigt sich dem Untergang zu. Eine Karawane bewegt sich auf die Quelle zu. Alle sind voller Hoffnung, nach dem Genuss des kraftvollen Wassers kerngesund zu werden. Mit dem Besuch der Quelle sind ganz besondere Rituale verbunden. Der Besuch muss am Johannisabend oder in der Walpurgisnacht stattfinden. Das Wasser muss schweigend getrunken oder auf die kranken Glieder gegossen werden. Eventuell verwendete Schöpfgefäße müssen beseitigt und dürfen nicht wieder verwendet werden. Die geschilderte Szene spielte sich im 18. Jahrhundert an der heiligen Quelle der Mühle Skvæt Mølle ab. Der Glaube an die heilende Wirkung des Wassers geht bis zum Mittelalter zurück. Die Quelle war als heilige Quelle bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in Gebrauch.
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Die Kirche in Veng
Wenn die alten Gemäuer sprechen könnten, würden sie vielleicht über die Schwierigkeiten berichten, welche die Mönche mit der vornehmen Adligen Frau, Margareta, hatten. Sie hatte den Mönchen mit Gewalt ein herrliches goldenes Messgewand entwendet und sie aus dem Kloster verjagt. Die hoch über der Landschaft thronende Kirche wurde um 1100 als Klosterkirche von den schwarzen Brüdern, den Benediktinern, errichtet. Später wurde das Kloster von den weißen Brüdern, den Zisterziensern, übernommen. Sie waren es, die im Jahre 1168 das Kloster verließen, um nie wieder zurückzukehren. Das Kirchengebäude ist die älteste noch existierende Klosterkirche in Dänemark. Es stellt eine architektonische Sehenswürdigkeit der Spitzenklasse dar.
Das Ring-Kloster
"Eine traurige Scheidung" nannte die Nonne und Schulmeisterin im Ring-Kloster, Mette Ovesdatter, den Abschied zweier adeliger Kinder von der Klosterschule. Sie schrieb die Worte im Jahre 1529 in einem Brief an die Eltern der Kinder. Das Mädchen, Karen Lykkesdatter, hatte in der Klosterschule nähen und sticken gelernt, während der Junge, Peder Bille, lesen und schreiben gelernt hatte. Von dem Kloster ist über der Erde nichts erhalten geblieben. An der Stelle, wo das Kloster einst stand, finden sich jedoch Wirtschaftsgebäude eines ehemaligen Gutes: eine majestätische Fachwerk-Scheune sowie der große Gutsstall aus dem 19. Jahrhundert.
Die Kirche in Skivholme
Auffallend bunte Bilder fallen den Besuchern beim Betreten der Kirche sofort ins Auge. Besonders die Fresken aus dem Jahre 1503 sind eine Perle. Nahezu die ganze Kirche ist mit ihnen versehen. Hier sind die Geburt Jesu und die Leidensgeschichte, der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies dargestellt. An der Westseite der Kirche finden sich weniger heilige Bilder, wo man Gänse sehen kann, die einen Fuchs an den Galgen hängen, wo ein Schwein Dudelsack spielt sowie verschiedene Zerrmasken. An den Wänden kann man auch die Wappen zweier Aarhuser Bischöfe sowie den Schutzheiligen des Stifts, St. Clemens, sehen. Dies zeugt davon, dass der Ort Skivholme im Mittelalter eine enge Verbindung zum Bischof von Aarhus und dem dortigen Dom hatte.
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Die Kirche in Alling
Trotz ihrer eher bescheidenen Größe ist die Kirche in Alling ein geschichtsträchtiger Ort. Hier ist verschiedenes Inventar aus der Zeit kurz nach der Reformation erhalten. So gibt es einen lutherischen Flügelaltar mit einer originalen Inschrift aus dem 16. Jahrhundert, und unter den Bänken kann man noch immer die ursprünglichen Bretter bewundern. Altar mit Retabel und Bänke stammen ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert. In der für dänische Kirchen typischen auch als "Paradies" bezeichneten Vorhalle befindet sich ein Grabstein für den 1757 gestorbenen Hofkoch S.H.C. Glahn. Glahn arbeitete als Koch für vier Könige: Christian V., Frederik IV., Christian VI. und Frederik V. Der Hofkoch wurde in der Kirche beigesetzt, in der sein Sohn, Adam Glahn, Pfarrer war.
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Der Runenstein in Sjelle
"Frøsten setzte diesen Stein für seinen Lagsmann Gyrd, Bruder des Sigvaldi". Mit diesen Worten beginnt die Runeninschrift auf dem Stein von Sjelle. Der Rest der Inschrift kann nicht vollständig gedeutet werden. Bei dem Stein handelt es sich um einen der wenigen in Dänemark bewahrten Steine, die außer mit dem Runenband auch mit einer Maske geschmückt sind. Die Maske weist deutliche runde Augen und einen als kräftige Locken geformten Bart auf. Der Stein wird auf die jüngere Wikingerzeit um 975-1025 datiert. Der dem Wikinger Gyrd gewidmete Gedenkstein war wahrscheinlich ursprünglich stark bemalt, so dass Runenband und Maske weithin sichtbar waren. Es ist nicht bekannt, wo sich der Stein ursprünglich befand. Seit dem 16. Jahrhundert liegt er jedenfalls hier an der Kirche in Sjelle.
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Das Kriegsbeuteopfer im Tal "Illerup Ådal"
Eine große Schiffsflotte dringt auf dem Kattegat vor. Swarta nähert sich mit 1000 Kriegern auf 50 Schiffen. Es werden Feuer angezündet. Die lokale Bevölkerung bereitet sich auf den unumgänglichen Kampf vor. Wir befinden uns etwa im Jahre 200 n.Chr. Von der Schlacht wissen wir, weil die Kriegsbeute in einem See bei Illerup gefunden wurde. Sämtliche Waffen und persönliche Ausrüstungsgegenstände des Feindes wurden systematisch zerstört. Danach wurden sie zusammengebunden, auf den See hinausgebracht und versenkt. In der Periode 200-500 n. Chr. wurden insgesamt viermal Kriegsbeuteopfer im See versenkt. Der See wurde dafür ausgewählt, weil das ganze Tal in der Eisenzeit als Heiligtum galt.
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Das Eisenzeit-Heer im Moor von Alken Enge
Die feuchten Wiesen hinter den Ferienhäusern bei Alken sind voller dramatischer, grauenvoller, aber interessanter Geschichte. Unter der sumpfartigen Erde liegen menschliche Knochen aus der Zeit um die Geburt Jesu. Damals fand in Ostjütland eine große Schlacht statt. Man kennt den genauen Ort nicht. Die getöteten Krieger des besiegten Heeres wurden an Ort und Stelle liegengelassen, bis von ihren Leichen nur noch die Knochen übrig waren. Diese wurden dann eingesammelt, zu dem Ort Alken gebracht und in einem See versenkt, der heute zu Wiesen bzw. Sumpf geworden ist.
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Das Kloster "Øm Kloster"
An einem Tag im Frühjahr 1172 erreichte eine Gruppe von Mönchen eine Art Landzunge zwischen den Seen Mossø und Gudensø. Der Mönch Martin maß mit einem Bleilot den Wasserspiegel in den Seen und die Höhe des Landes zwischen den Seen. Er befand den Höhenunterschied groß genug dafür, dass durch die Anlage von Kanälen zwischen den Seen eine Wasserversorgung für das Kloster etabliert werden konnte. Die Mönche nannten den Ort Cara Insula, was Latein ist und so viel bedeutet wie "Die liebe Insel". Nachdem die Kanäle angelegt worden waren, lag das Kloster auf einer Insel, und die Mönche hatten nun sowohl sauberes Trinkwasser als auch eine Art Toilettenspülung. Die Ruine des Klosters, das Museum, die Gräben und der Klostergarten sind heute am Ufer des Sees Mossø zu besichtigen.
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Schloss Skanderborg
"Heute war ich mit meiner Sofie und allen meinen Kindern auf Skanderborg". So schreibt König Frederik II. am 9. April 1583 in seinen Kalender. König Frederik und Königin Sofie wohnten mit ihren sieben Kindern oft auf dem königlichen Schloss. Früher war Skanderborg eine Mittelalter-Burg, die im 12. Jahrhundert als eine der bedeutendsten Burgen in Jütland errichtet wurde. Die Burg lag an einem wichtigen strategischen Knotenpunkt, von wo aus man den Verkehr zwischen Horsens und Aarhus kontrollieren konnte. Das Schloss steht heute nicht mehr, aber der Schlosshügel und die früher nur der königlichen Familie vorbehaltene Schlosskirche können besucht werden.